Seite:Beschreibung des Oberamts Kuenzelsau I 448.jpg

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1549. Kil. verkauft Zürch v. St. seinen Sitz im Schloß, die Badstube, Kirchenlehen, Vogtei, Fischwascher, Kelter, 1/2 Zehnten etc. an Albrecht v. Hohenlohe um 2500 fl. W. F. 4, 358.

1563 vergleicht sich Ludwig Kasimir v. Hohenlohe mit Eberhard v. Stetten und gestattet ihm den Wiederkauf um 2500 fl. und gibt ihm die neugebaute Kelter und Scheuer dazu. W. F. 4, 360.

1569 überläßt Anna von Hohenlohe mit ihren Söhnen die hochfraischliche Obrigkeit zu B. als hohenlohisches Mannlehen an Eb. v. Stetten.

1584 wohnt auf dem Schloß Jakob Menister. Kirchenb.

1580–95 lebt Christoph Irenäus, vertriebener Hofprediger von Weimar zu B. ib.

1590 weilt daselbst Kaspar Cidelius, vertriebener Pf. aus Augsburg, ein Flacianer. ib.

ca. 1590 Pfarrer Heuser hat einen eigenen Schäfer und Bestandbauern. ib.

1626 starben an der Pest 148 Personen. ib.

1641 16. Jan. großes Wasser. ib.

1643 7. Jan. Flucht nach Schloß Stetten vor den Soldaten. ib.

1644 1. März erscheinen Soldaten vom Gallas’schen Reg.

1644 26. Aug. Flucht vor Hatzfeld. ib.

1645 13. Apr. nehmen die Hatzfeldschen v. 40 Schweden die im Wirthshaus in Buchenbach liegen, 1 gefangen, der erschossen wird. ib.

1645 22. Okt. kommt das Gäf’sche (?) Regiment ib.

1648 10. Nov. und 23. Dez. Flucht vor den Baiern.

1660 28. April. Wolkenbruch (Kirchenb.).


Berndshofen, ein freundlich gelegener Weiler unterhalb Buchenbach im Jagstthal 1/8 Stunde vom Mutterort, steht am Ende des wildzerrissenen, theilweise mit Tannen bewachsenen Speltbachthales und hat eine durchaus landbautreibende Bevölkerung von mittlerem Vermögensstand.

Berndshofen, richtiger Bertshofen, alt Berchteshofen, auch Brechtshofen, ursprünglich der Hof eines Bercht(old), ctr. den in der Familie Stetten häufigen Namen Berthold, dem eine Wiederherstellung der sinnrichtigen Schreibweise zu wünschen wäre, da in derselben Pfarrei Berndshausen, Bernhartshausen, liegt, was zu vielen Verwechselungen Anlaß gibt, war ursprünglich Eigenthum der Herren von Stetten, von welchen durch Schenkung der Deutschorden 1322 Besitz erlangte. Der Stettensche Theil war immer eine Eingehörung der Burg Buchenbach, deren Schicksal er theilte, und war deshalb 1403–1418 und wieder 1549–63 hohenloisch. Später war B. Ganerbenort, zwischen Stetten und Deutschorden getheilt, bis 1805 das Amt Nitzenhausen mit den dazu gehörigen Deutschordensbesitzungen an Württemberg fiel und 1806 die Stettenschen Besitzungen unter

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Julius Hartmann und Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Künzelsau. Kohlhammer, Stuttgart 1883, Seite 448. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Beschreibung_des_Oberamts_Kuenzelsau_I_448.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)