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1627 24. Aug. fällt ein großer Wolkenbruch, der 2 Häuser und Scheunen wegreißt. 3 Personen ertrinken. Theatr. Europ. 1, 1049 Kirchenb.

1628 weist der Deutschmeister seine Unterthanen zur Kirche in Mulfingen und macht sie katholisch (Bauer).

1720 überläßt Würzburg den Fruchtzehnten zu B. an Joh. Albrecht v. Stetten als eigen gegen den in Niedermulfingen, der Limpurgisches Lehen war. Daher trägt Joh. Albr. den Zehnten zu B. dem Hause Limpurg auf. Vergleichsconv. zwischen Brandenb. und Limpurg 1748 fol. 135.

1756 belehnt Markgr. Karl Wilh. Fried, v. Brandenburg die Herrn v. Stetten mit ihrem Zehntantheil zu Berndshofen als Rechtsnachfolger des Schenken v. Limpurg. Stett. Urk.


Bodenhof, Sitz eines Zweiges der Buchenbacher Linie der Herrn v. Stetten, vermöge seiner freien Lage stark den Stürmen ausgesetzt, liegt in der Mitte zwischen Jagst, Buchenbach und Speltbach und nimmt sich, von der jenseitigen Höhe aus gesehen, mit seiner langgestreckten Häuserreihe und seinen rothen Ziegeldächern freundlich aus. Ganz zu Bodenhof gehört der etwas weiter nordwestwärts gelegene Rosenhof, früher ein einzelnes Gebäude. Der Bodenhof, Hof zu dem „Bodeme“ (die freie Wiesenfläche zwischen den umgebenden Wäldern, cf. das Bödeli bei Interlaken) war fast ununterbrochen ein Theil des allodialen Besitzes der Herrn v. Stetten. Nur der Zehnte war würzburgisches Lehen, den neben den Herrn von Stetten im 14. Jahrhundert W. v. Künzelsau und später Joh. v. Bächlingen zu Lehen trug. Reg. 1303 und 1370. Von 1550/1613/25 war Bodenhof in den Händen der Erbtöchter Zürchs v. Stetten und ihrer Nachkommen, kam dann wieder in den Besitz der Herrn von Stetten, wurde aber nach dem Tode Johann Friedrichs v. Stetten Eigenthum von dessen Witwe und ihres zweiten Gatten Hans Christof v. Wolfskeel. Dieser verkaufte den Hof aber 1692 an Georg Sigmund v. Ostheim, der aber, da die Herrn von Stetten gegen den Verkauf protestirten, denselben 1694 wieder an Wolfg. Christoph v. Stetten verkaufte. cf. W. F. 7, 43 ff. „das Rittergut Bodenhof“.


1303. Markolf v. Stetten hat als würzb. Lehen den ganzen Fruchtzehnten in villa zum Bodeme. Arch. f. Unterfr. 14, 60.

Nach 1303 hat Walter v. Künzelsau den Zehnten zu dem Boden als würzb. Lehen ib.

1347 verkauft Heinrich v. Hornberg, Markolfs Enkel, die Gült auf den Gütern zu dem Boden um 17 Pfd. H. an Heinz Stoffel jun. B. in Hall. W. F. 4, 44.

Empfohlene Zitierweise:
Julius Hartmann und Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Künzelsau. Kohlhammer, Stuttgart 1883, Seite 450. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Beschreibung_des_Oberamts_Kuenzelsau_I_450.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)