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St. Sebastian.
Von M. A. Carravaggio.


Sebastian, du armer, frommer Mann,
Wie oft bist du nicht todtgeschossen worden!
Die Maler zählen sich zum Schützenorden,
So scheint’s, wenn auch nicht jeder treffen kann.

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Sie spicken dich mit Pfeilen um und an

Und haben eine wahre Lust am Morden,
Man glaubt sich unter Kannibalenhorden –
Doch still, ich spreche mich in Acht und Bann!

Lasst euch noch heimlich sagen, wie sie’s machen,

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Doch dürft ihr mir, bei Leibe, laut nicht lachen:

(S’ist ein Recept, man könnte danach kochen)

Nimm tüchtig Fleisch und ja recht wenig Knochen,
Ein Dutzend Pfeile und den Blick nach Oben –
Probatum est: Das Werk wird selbst sich loben!



Empfohlene Zitierweise:
Text von Julius Hübner: Bilder-Brevier der Dresdner Gallerie. Verlagsbuchhandlung von Rudolf Kuntze, Dresden 1857, 1859, Seite 171. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Bilder-Brevier_der_Dresdner_Gallerie.pdf/188&oldid=- (Version vom 31.7.2018)