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Maria mit dem Kinde
und Heiligen.
Altdeutsche Schule.


Maria hat das Kindlein vor sich liegen
Und betet an. Ein göttlich hohes Sein,
Ein reicher Quell von Mutter-Lust und Pein
Ruht in der Knospe still noch und verschwiegen.

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Fürsorglich mit dem Wedel wehrt die Fliegen

Ein Engelein, fast unsichtbar, so klein;
Viel Andre fegen Flur und Diele rein,
Durchduften süss mit Weihrauch Stub’ und Stiegen.

Zwei aber halten schwebend eine Krone

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Hoch über Ihr, der Jungfrau mit dem Sohne.

Antonius und Sebastian steh’n zur Seite,

Der Mutter und dem Kind ein werth Geleite.
O fromme Einfalt, schlichter Kindersinn,
Du Weihe jener Tage bist dahin!



Empfohlene Zitierweise:
Text von Julius Hübner: Bilder-Brevier der Dresdner Gallerie. Verlagsbuchhandlung von Rudolf Kuntze, Dresden 1857, 1859, Seite 187. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Bilder-Brevier_der_Dresdner_Gallerie.pdf/204&oldid=- (Version vom 31.7.2018)