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1,16; 2,1; 6,5; 7,9; 10,2.8; 14,14, vielleicht auch 1,20 (A 81) und 20,1 (ℵ 38); Ausnahmen sind 5,1 ἐπὶ τὴν δεξιάν und die Wendungen χάραγμα ἐπί 13,16; 14,9; 20,4. Dagegen steht ἐπί immer bei κεφαλή und μέτωπον. Regellos wechseln die Verbindungen ἐπὶ τῆς θαλάσσης 5,13 und ἐν τῇ θαλάσσῃ 8,9; 16,3; 18,19.

εἰς und ἐπί. Schon oben ist nachgewiesen, daß in der Apk entweder εἰς τὴν γῆν oder ἐπὶ τῆς γῆς gebraucht wird. Demgemäß steht ersteres 5,6; 6,13; 8,5.7; 9,1.3; 12,4.9.13; 13,13; 14,19; 16,1.2 (vgl. 5,6; 9,3); das ist um so auffälliger, als πίπτειν sonst immer mit ἐπί verbunden wird, aber 6,13; 9,1 mit εἰς τὴν γῆν; καταβαίνειν ἐπί 16,21; 13,13 εἰς τὴν γῆν. Bei βάλλειν zeigt der Apok. ein feines Sprachgefühl in dem Wechsel von εἰς und ἐπί: 2,10 εἰς φυλακήν; 6,8; 18,21 εἰς τὴν θάλασσαν; 14,19; 19,20; 20,3.10.14.15 εἰς τὴν ληνόν, sogar 2,22 εἰς κλίνην, aber 2,24 ἐφ’ ὑμᾶς; 18,19 χοῦν ἐπὶ τὰς κεφαλάς[1]. — Sonst lassen sich für den Wechsel von εἰς und ἐπί nicht überall bestimmte Regeln festlegen.

Hervorzuheben ist endlich die fast vollständige Verdrängung einer Reihe von Präpositionen aus dem Gebrauch. So findet sich ὑπό beim Passiv., wenn 6,13 mit ℵ 14. 31. ἀπό zu lesen ist, nirgends. Der Apok. vermeidet überhaupt volle Passivwendungen. Einmal 6,8 steht ὑπό an wenig passender Stelle; παρά findet sich nur zweimal m. Gen., einmal m. Dat.; πρός 5mal m. Akk., einmal m. Dat.; κατά m. Gen. 2,4.14.20, m. Akk. in den Wendungen κατὰ τὰ ἔργα 2,23; 18,6; 20,12.13; 4,8 ἓν καθ’ ἕν; 22,2 κατὰ μῆνα; περί nur einmal 15,6 (> An.), πρό, σύν, ὑπέρ überhaupt nicht. Häufiger sind διά (m. Gen. nur 2mal) — beachte das Eintreten von διά m. Akk. 4,11 und 12,11 für den Dat. instrum. — und μετά; beachte die Wendung μετὰ ταῦτα (10mal) und ἀκολουθεῖν μετὰ m. Gen. 6,8 (ACP An.) und 14,13[2] und besonders λαλεῖν μετά 1,12; 4,1; 10,8; 17,1; 21,9.15. Auch ἐνώπιον findet sich häufig (31mal), ἐναντίον niemals, ἔμπροσθεν 11,10 (Q ἐνώπιον); 22,8 (A πρό). Häufig ist noch die Verbindung ἐν μέσῳ (ἐμμέσῳ). Auch ἐπάνω kennt der Apok. 6,8; 20,3; (9,17; 20,11. m. ℵ ?).

Folgen mehrere Substantive auf eine Präposition, so wird diese in den meisten Fällen wiederholt; Ausnahmen: 1,9; 9,18; 14,10; 16,4 (ℵACP An. Pr.). Ferner die Wendung ἐκ πάσης φυλῆς etc. 5,9; 10,11; (14,6).

6. Gebrauch des Verbums.

Charakteristisch ist das regellose Schwanken zwischen Präsens und Futurum, und damit verbunden ein sehr starkes Variieren der textlichen Zeugen in dieser Hinsicht. Schon in den Briefen zeigt sich dies Schwanken, auch in den Handschriften (2,10.22f.24.27; 3,7.9; vgl. 1,7[3]; 2,5.16). Da in der ganzen Apk die Fiktion festgehalten wird, daß der Apok. die Dinge, die er weissagt, vor Augen sieht, so ist die Schilderung im Futurum eigentlich jedesmal eine Inkonsequenz,


  1. Ebenso vgl. τίθημι mit ἐπί 1,17; 10,2.
  2. Der Dat. steht 14,4.9; 19,14.
  3. Das Futurum von ἔρχομαι scheint der Apok. konsequent zu vermeiden.
Empfohlene Zitierweise:
Wilhelm Bousset: Die Offenbarung Johannis. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1906, Seite 168. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Bousset-S168.png&oldid=- (Version vom 31.7.2018)