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Christina Warg: Schwedisches Koch- und Haushaltungs-Buch nebst einem Unterricht auf Seide, Wolle und Leinen zu färben zum Nutzen junger Frauenzimmer entworfen

alle diese Gewürze weiche 2 Tage ein, und hernach distillire es mit 4 Kannen Branntwein, welcher von halb Weitzen und halb Habern gebrannt ist. Wenn es distilliret ist, so lege Johannsblumen hinein, und laß es damit stehen, bis es eine gute Farbe bekommt; alsdann siebe die Blumen davon, und vermenge es mit Zucker-Syrop.

Krausemünz-Branntwein.

Zu 3 Kannen Branntwein nimm folgende Species: Von Muscatenblumen, Muscat und Nelken nimm ein halb Loth von jeder Art, trockene Pommeranz- und trockene Citron-Schaalen, 8 Loth von jedem, aber das weisse schneide hinweg, nachdem es gewogen ist; von getrockneten Rosmarinblättern und Fenchel-Saat 1 Loth von jedem, trockene Krausemünze, davon alle Stengel gereiniget sind, und zerdrüschte Wacholderbeeren, 16 Loth von jeder Art: alle diese Ingredienzen lege in Branntwein, laß es 2 Tage stehen und hernach distillire es; allein wenn die Pfanne recht im Gange kommt, so nimm etwas von dem ersten, welches das stärkste ist, vor sich selbst, und lege eine gute Handvoll wohlgetrocknete und zerriebene Krausemünzen-Blätter darin, und setze es 24 Stunden an einen warmen Ort, welches zum öftern muß geschüttelt und der Branntwein damit gefärbt werden, wenn es zusammen gemengt und nach Belieben süß gemacht ist.

Junge Tannensprossen-Branntwein.

Wenn im Frühjahr die Tannensprossen als ein Fingerglied lang, aber nicht dicker, als den kleinste Finger sind, so pflücke sie ab, und mache sie auf folgend Art rein, daß alles scharfe gut abgeschabet und hernach klein gehackt wird; davon messe 1 Pott, und setze es mit Branntwein 3 Tage zu erweichen hin. Nachgehends nimm so viel Branntwein dazu, daß es zusammen mit den erweichten Tannensprossen 3 Kannen ausmacht, womit man es distillirt, und hernach vermengt man es mit Zucker.

Empfohlene Zitierweise:
Christina Warg: Schwedisches Koch- und Haushaltungs-Buch nebst einem Unterricht auf Seide, Wolle und Leinen zu färben zum Nutzen junger Frauenzimmer entworfen. A. F. Röse, Greifswald 1772, Seite 468. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Cajsa_Warg_-_Schwedisches_Koch-_und_Haushaltungs-Buch.djvu/477&oldid=- (Version vom 31.7.2018)