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dendum. In quorum omnium robur et evidenciam sigillo nostro appenso eisdem abba- tisse, conventui et cenobio dedimus presens scriptum. Datum Halberstat, anno Domini m°.ccc0.xxiij°,xv0 Kalendas Marcii.

Aus dem Original im Staatsarchive zu Magdeburg, mit dem an einem Pergamentbande hängenden Siegel des Ausstellers (II. Taf. V. 2). — 1. Orig. nur Punkte. — Vergl. no. 389, wo offenbar von denselben Letalitäten die Hede ist wie in vorstehender Urkunde.

443.

1323. Februar 16. Fürst Bernhard III von Anhalt schenkt dem Kloster Mehringen seiner verstorbenen Grossmutter Schwester Katharina von Anhalt Eigenthum zu Drohndorf.

Nos Bernardus Dei gratia princeps in Anhalt, comes Asscharie et dominus in Berne- borch recognoscimus protestantes, quod proprietatem aree in villa Trondorp, quam in- clita domina de Anhalt bone memorie, matertera nostra Katerina, possedit, ob anime nostre remedium et omnium progenitorum salutem accedente pleno consensu nostrorum heredum sanctimonialibus in claustro Meringen dedimus perpetue possidendam, null« iure nobis et nostris successoribus in ipsam penitus remanente. In evidens testimonium predictorum nostrum sigillum presenti littere est adpensum. Datum anno Domini millesimo ccc°.xxiij0, quarta feria post dominicam Invocavit.

Aus Manns Analect. hist Anhalt. I. 81, im Haus- und Staatsarchive zu Zerbst Hie hier erwähnte domina Katarina de Anhalt ist niemand anders als die Gemahlin des Fürsten Siegfried I von Anhalt. Sie war nach der Chronica principum Saxonie, welche der Herausgeber in den Märkischen Forschungen IX. 7—30 veröffentlicht hat, die Tochter eines Königs von Schweden. Damit ist allem Anscheine nach Birger Jarl (f 1266 Od. 1) gemeint, der Stammvater der Folkunger, der, »bschon nicht eigentlich König, doch während der Minderjährigkeit seines Sohnes Waldemar und schon zur Zeit des Königs Erich Erichsson (f 1250 Febr. 2) mit unumschränkter Gewalt in Schweden schaltete. Wenn Bernhard III hier die Katharina seine matertera nennt, so nimmt er dieses Wort, wie es auch wohl vorkommt, in dem Sinne von soror aviae. Es bezieht sich ohne Zweifel auf die zweite Gemahlin seines Vaters Sophie. Diese war die Tochter der Mech- tild und des Königs Abel von Dänemark (s. Chron. princ. Saxon. I. c. 18) und vermählte sich mit Fürst Bernhard I am 3. Februar 1258 (annal. Hamb. a. h. a. Pertz XVI. 384). Ihre Mutter Mechtild schloss nach Abels Tode eine zweite Ehe mit jenem Birger Jarl, der aus erster Ehe mehrere Kinder hatte, darunter jene Katharina, die Gemahlin des Fürsten Siegfried I. Streng genommen waren also Katharina und Sophia, welche ja auch zwei Brüder heiratheten, nicht Schwestern, sondern zusammengebrachte Kinder aus zwei verschiedenen Ehen, die man im gewöhnlichen Leben auch wohl Geschwister nennt. Katharina muss nach der vorstehenden Urk. 1323 bereits verstorben gewesen sein.

Empfohlene Zitierweise:
Diverse: Codex diplomaticus Anhaltinus/Band 3. Dessay: Emil Barth, 1877, Seite 293. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_CDA_3_293.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)