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Et ego Nicolaus decanus Olomucensis, aule regie cancellarius, vice et nomine reverendi in Christo patris domini Gerlaci archiepiscopi Maguntini, sacri imperii per Germaniam archicancellarii, recognovi[1].

(Johannes Noviforensis R).[2]

Aus dem Original im Haus- und Staatsarchive zu Zerbst, mit dem an rothen und gelben Seidenfäden anhängenden, nur wenig beschädigten grossen Majestätssiegel des Ausstellers. — Gedr: Lünig Reichsarchiv X part. spec. cont. 11. 2, Forts. III. 167; Buchholtz Gesch. der Churm. Brandenburg V. 75; Gercken cod. dipl. Brand. II. 577—578 (sämmtlich mehr oder weniger incorrect); Klöden Waldemar III. 481—482; danach Riedel cod. dipl. Brand. II. 2. 219—220. Vergl. Böhmer regg. Karls IV. no. 766.

843.

1348. October 2. Im Felde zu Heinrichsdorf bei Müncheberg. König Karl IV belehnt für den Fall von des Markgrafen Waldemar kinderlosem Tode mit den Marken Brandenburg und Landsberg die Herzöge Rudolf II und Otto von Sachsen, sowie die Fürsten Albrecht II und Waldemar I von Anhalt.


Wir[3] Karl von Gots gnaden Romischer kunig, ze allen zeiten merer dez reichs und kung ze Behem verieghen und tun kunt offenlich mit disem briefe allen den, die in sehen, hören odir lesen, daz wir angesehen haben willigen, steten und unverdrozzen dinst, die uns und dem heiligen Romischen reich die hochgebornen Rudolf der iunger und Otto herczogen ze Sachsen, Albrecht und Woldemar graven ze Anhalt und fursten ze Aschanien und ir eidern oft unverdrossenlich getan haben und noch tun sullen und můgen in kunftigen zeiten, und darumb lihen wir in und iren erben und nachkomen die marke ze Brandemburg und ze Landsperg mit allen eren, wirden, rechten, nuzzen, herscheften und guten gewonheiten und aller zugehorunge[4], und bi namen mit der stimme und kur, die ein marggraf ze Brandemburg hat an der wal eines Romischen kungs, und in aller weiz, als marggrafen ze Brandemburg und ze Landsperg dieselben marken herbracht haben und als sie der hochgeborne marggrave Woldemar ze Brandemburg und ze Landsperg, dez heiligen Romischen reichs erczcamerer innegehabt hat und besezzen, e er von land schid, mit sulchem unterscheit, ob der vorgenante Woldemar also verschid und sturbe, daz er erben nicht en liezze, und globen mit unseren kunglichen gnaden mit guten trewen an geverde fur uns und unser erben und nachkomen, kungen ze Behem, den vorgenanten Rudolfe und Otten herczogen ze Sachsen, Albrecht und Woldemar grafen ze Anhalt und fursten ze Aschanien, iren erben und nachkomen, daz wir in, ob iz ze schulden komet, beholfen und beigestendig sein wellen und sullen mit allir macht wider allermenlich, nymand uzczenemen, und wider al ir widersachen, die sie, ir erben und nachkomen an denselben marken ze Brandemburg und ze Landsperg und iren zugehorungen hindirten in dheinen weiz, und besunderen geloben wir für uns, unser erben und nachkomen, kunge ze Behem, daz wir sie versprechen, behalden und beschirmen wellen und sullen mit aller macht wider allermenniclich, nymand uzczenemen, an geverde und mit guten trewen, mit urkund ditz briefs, der versigelt ist mit unserm

  1. Von anderer Hand und Tinte.
  2. desgl. — Vergl. no. 843.
  3. Im Orig. ist der Platz für die Initiale W unausgefüllt geblieben.
  4. Orig: zugerunge.
Empfohlene Zitierweise:
Diverse: Codex diplomaticus Anhaltinus/Band 3. Dessay: Emil Barth, 1877, Seite 585. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_CDA_3_593.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)