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1350. Mai 11. Die Herzöge von Sachsen sowie die Fürsten Albrecht II und Waldemar I von Anhalt machen der Stadt Prenzlau verschiedene Zugeständnisse.

In Gottes nahmen amen. Wy Rudolff die iunger und Albrecht unse vedder von der gnaden Gottes hertzogen zu Sassen unde wy Albrecht unde Woldemar von derselben gnaden Goddes forsten von Anhalt und greven tu Aschanien bekennen openbarliken in dessen iegenwerdigen breve alle den, dy en sehen und hören lesen, dat wy durch der erfhuldinge willen, dy dy rathmann und die gemeinen börgern tu Premsslaw uns und unsern erven gedahn hebben na des hochgebohrnen Woldemares markgreven tu Brandenborch, unses omen, dode, Scholen und willen laten all unse mann und stede, riddere unde knapen, burgern unde buren bey aller vryheit, rechtigkeit und older won- heit unde gnaden, dy sy gehat hebben by erer olden herschop. Ock schole wy en holden alle dy stucke, die sie mit briven bewysen mögen, dy en dy forsten unde herren unde forstinnen gegheven hebben. Ock schole wy der land nicht deilen noch scheiden, unde worde krich oder twidracht twischen uns, das Gott nicht en geve, so Scholen twene unser vrundt unde man unde stede unser twidracht weldich sin. Wy des nicht volgen wolde, dem Scholen sy nicht behelpen sin bit an die tyt, dat hy sik berichten late. Ock schole wy na unses omen marggreven Woldemars dode dy ersten lenwere lien unsen mannen, borgern und buren ummesus: dat Scholen dy oldesten twene under uns dun, ein von Sassen und ein von Anhalt, unde wenn et gelegen hat, so schalt mit den anderen ungevaret bliven, byt dat man tu eme körnen mach, unde Scholen doch unser aller man bliven, darmede schall it ghelegen wesen, dywile wy vorbenumeden leven. Ock love wy mannen, Steden unde landen, dat wy endrechtichliken willen blyven, were dat wy gedrungen worden von enger herschop, dat wy durch neynerleye sake willen uns sunderen laten von en, sunder wy willen arch unde guth by en liden, also by unsen ervemannen. Datselbe Scholen sy by uns unde by unsen erven wederdun, alsse by eren erveherren. Ock all unrecht gheleide unde toll up wateren und landen Scholen avegan. Were ok dat unser vogede ennich ymande vorunrechteden in landen oder in Steden, darumme schall dy stat oder dy stede oder dy mann, dy vorunrechtet weren, nicht von uns keren, sonder wy Scholen en von unsen vogeden helpen, das noth is. Weret aver dat wy sy selven vorunrechteden, des Got nicht en geve, so schal men ver man kisen in iuwelker vogedige, dar dat inne gheschüt, twene von den mannen unde twene von den Steden, dy uns unde en duncken dartu bequeme sin: dy Scholen uns des berichten, dat wy dat unrecht wederdun binnen eynen virdel iares darna, dat wy des gemanet worden. Dede wy das nicht, so möchten sy uns wol verclagen vor dy andern Steden unde land: en künden en die nicht ghelpen, dat en dat wederdan worde, so möchte dy stad oder die stede oder dy man, dy vorunrechtet weren, sik halden an einen andern herren mit eren bit an dy tyt, dat en dat unrecht wederdan worde unde sy by rechte bleven, und wan det wederdan worde, so Scholen die Stade oder die stad oder die man von stund an sich weder an uns halden, alse vorgeschreven steit. Dat wy en dit stede und ganz halden willen, dat vorgeschreven is, so hebbe wy unse inge- segel laten hengen an dissen brief. Tüge diesser dinge sind: die hochgebohrne forste

Empfohlene Zitierweise:
Diverse: Codex diplomaticus Anhaltinus/Band 3. Dessay: Emil Barth, 1877, Seite 633. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_CDA_3_641.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)