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Seine Gedanken eilten nach Hongkong in das kleine Häuschen mit dem freundlichen Garten, das sein Eigentum war … Dort würden nun sein Junge und die kleine Herta umsonst auf die Heimkehr der „Viktoria“ warten.

Eine leise Hoffnung richtete ihn allmählich wieder auf: der Zettel …!! – Hielt der Chinese sein Versprechen, so mußte die Wahrheit über sein Schicksal an den Tag kommen. Dann würde Hans sicher so klug sein, diese seltsame Nachricht den Behörden zu übermitteln, und diese dürften bald hinter den Sinn der kurzen Geheimschrift kommen. Man würde nach dem Gefangenen der Piraten suchen, würde alles aufbieten, diese unschädlich zu machen …, wenn – wenn eben der Chinese nicht wortbrüchig wurde …! Freilich – der Mann hatte ja selbst gesagt, er würde bei der ersten Gelegenheit entfliehen, da er das Leben als Freibeuter satt habe, zumal unter einem Anführer wie Kiato, der kein Erbarmen kenne, keine Milde …

Endlich schlief der Kapitän ein. Er träumte von seinen Kindern, die Kiato gleichfalls zu verderben trachtete. Wirre, ungereimte Bilder schuf sein traumbefangenes Hirn. In Schweiß gebadet wachte er auf. Es dauerte eine geraume Weile, ehe er sich in die Wirklichkeit zurückfand …




3. Kapitel.
Der Blick ins Freie.

Kapitän Berger rieb sich die Augen, schaute sich um … Ein breiter Strom hellen Tageslichtes drang durch die der Mauer gegenüberliegenden Felswand hindurch …

Empfohlene Zitierweise:
W. Belka: Das Piratennest auf Neu-Helgoland. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1916, Seite 13. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Das_Piratennest_auf_Neu-Helgoland.pdf/14&oldid=- (Version vom 31.7.2018)