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zu vereinigen. Außerdem sagten sie sich aber auch, daß die Piratendschunke vielleicht sehr bald wieder in die Bucht einlaufen könne, wodurch die Lage der fünf Deutschen eine recht mißliche werden mußte.

Auch den abgeteilten Raum mit der magischen Beleuchtung durchsuchten sie jetzt. Mit demselben Erfolg …

Berger wurden schon ungeduldig. Es half nichts. Kiatos Schatzkammer schien für sie eine große Falle darzustellen, aus der es kein Entrinnen gab.

Abermals gingen zwei Tage hin.

Berger und der junge Offizier waren jetzt schon ganz verzweifelt. Der Ausgang aus der Höhle blieb für sie ein ungelöstes Rätsel.

Es konnte nicht ausbleiben, daß sie bei ihren Nachforschungen auch die in der Riesengrotte aufgestapelten Beutestücke hier und da bei Seite legen mußten. Auf diese Weise gewannen sie auch einen Überblick über die Vielseitigkeit der hier vertretenen Gegenstände. Nichts fehlte, nichts: vom kostbaren Tand für putzsüchtige Frauen bis zu ein paar aus englischen Fabriken stammenden, zierlichen Revolvergeschützen nebst der nötigen Munition war einfach alles vorhanden. Sogar ein … Pianino!! Und gerade dieses bewies den beiden Landsleuten (wie hätten die Piraten selbst einen so umfangreichen Gegenstand in die Höhle schaffen können!), daß der geheime Zugang recht breit und bequem sein mußte.

Wieder brach ein neuer Morgen an.

Berger hatte gerade in der Küche für den Leutnant und sich selbst den Morgentee aufgebrüht, und Reuter wieder bemühte sich, Mehl zu einem Teige für kleine Brote einzurühren, als sie ein Geräusch im Südteile des Gewölbes hörten.

Es war noch sehr dämmerig in dem weiten Raume, da der Himmel heute bedeckt war und daher nur wenig Licht in die Grotte durch die natürlichen Fenster oben an der Decke eindrang.

Empfohlene Zitierweise:
W. Belka: Das Piratennest auf Neu-Helgoland. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1916, Seite 27. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Das_Piratennest_auf_Neu-Helgoland.pdf/28&oldid=- (Version vom 31.7.2018)