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Verjüngungsprozeß an sich vornahm und dem Rechtsanwalt dicht auf den Fersen blieb.

Der Baronett Roger Sheffield war eben kein Dummkopf, und nach der heutigen Unterredung mit seinen Freunden Olaf und Bick in dem kleinen Restaurant hatte er alle Veranlassung, diesem Baaker selbst das Schlechteste zuzutrauen.

Frau Mary Gorrison war ja nicht die erste Erbin, die auf sehr seltsame Art um einen reichen Nachlaß betrogen worden war.

Der Baronett wunderte sich auch gar nicht weiter, daß Baaker im Polizeipalast von Scotland Yard verschwand. Er fuhr mit einer Taxe schleunigst zur Oxford-Street zurück und hatte hier auch das Glück, mich, der soeben nach der feuchten Kahnpartie in Mr. Gorrisons Kleidern und nach recht erfolgreicher Lauschertätigkeit zurückgekehrt und beim Umziehen begriffen war, rechtzeitig warnen zu können.

Eine halbe Stunde darauf beobachteten wir von einem Kaffeehausfenster aus mit einiger Schadenfreude, wie Oberinspektor John Goldy, unser eifrigster Jäger, mit zehn Detektiven das Haus besetzte und sehr bald mit langem Gesicht wieder auf der Straße erschien, denn an der Bürotür von Mr. Rolf Nomark, Immobilien, hatte ein Zettel geklebt: „Die Firma ist aufgelöst worden wegen allzu lebhaftem Interesses der Gerichtsvollzieher.“

Oberinspektor Goldy packte den ebenso enttäuschten Harry Baaker beim Mantelknopf und sagte grob: „Sie hätten telefonieren sollen!! Was nützt es mir jetzt, daß Sie mir durch das in Flocken zerfallene Stückchen Papier des Briefumschlages bewiesen haben, daß dieser Nomark einer der Drei war!! Ich wünschte, auch Sie zerfielen zu Flocken!! Verstehen Sie mich!!“ Und dann marschierte er grimmig mit seiner Garde davon.

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Max Schraut: Das Schlangenhaupt der Medusa. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1933, Seite 18. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Das_Schlangenhaupt_der_Medusa.pdf/18&oldid=- (Version vom 31.7.2018)