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nach stundenlangem Bemühen feststellen, daß beide Männer weder daheim noch anderswo aufzutreiben waren.

Um Mitternacht ließ der Regen etwas nach. Bessie Gorrison, die die Warnungen der Feme der Drei keineswegs in den Wind geschlagen und sich daher ein Lager auf dem Diwan eines sonst nie benutzten Mansardenstübchens hergerichtet hatte, von dessen Fenster aus sie sowohl die Flußseite wie auch die Uferstraße im Auge behalten konnte, hatte nicht nur den überlauten Zuruf des angeheiterten Bettlers gehört, sondern auch die zwölf Detektive verschwinden sehen.

Bessie war nicht ängstlich, und obwohl die Werft keinen Wächter hielt, wußte sie doch, daß sie schlimmsten Falles drüben in dem einen Schuppen, wo eine obdachslose Familie von vier Köpfen sich heimlich eingenistet hatte, jeder Zeit Hilfe finden würde, da sie diesen harmlosen Bettlern und Hausierern jede nur mögliche Unterstützung hatte zukommen lassen.

Die Familie Bottler, Vater, Mutter und zwei kränkliche halberwachsene Töchter, waren froh gewesen, daß die Detektive sie nicht bemerkt hatten, kochten sich nun ihr Abendessen auf einem eisernen Ofen und hockten auf Kisten um den warmen Ofen herum, besprachen ihre Tageserlebnisse, und dabei erwähnte das eine Mädchen freudestrahlend, daß ihr heute ein vornehmer Herr in Park Lane für eine Zeitung ganze zehn Schillinge gegeben habe. – „Es war vor dem Hause des Rechtsanwalts Baaker“, ergänzte sie glücklich. „Der Stand dort ist sehr günstig, Mr. Baaker spendet mir auch jeden Tag einen Schilling. Aber der elegante Herr heute war besonders freundlich und schlenderte dort stundenlang auf und ab.

In der durch ein altes Segel verhüllten Tür erschienen plötzlich zwei jüngere, zerlumpte und halb betrunkene

Empfohlene Zitierweise:
Max Schraut: Das Schlangenhaupt der Medusa. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1933, Seite 24. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Das_Schlangenhaupt_der_Medusa.pdf/24&oldid=- (Version vom 31.7.2018)