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da stimmt zumeist sehr bald etwas nicht, und aus dem Versteckspiel wird eben ein anderes Spiel.

Fritz wohnte nun drei Wochen bei Krogs, doch seine geheimnisvolle Mission schien ergebnislos im Sande verlaufen zu wollen, Sand genug war ja in der Nähe, in den Dünen zwischen dem hohen Strandhafer gab es so lauschige Plätzchen, und all diese hatte das Pärchen schon besucht und dort den Sonnenuntergang bewundert und dem Rauschen der Brandung gelauscht, wobei dann in der Unterhaltung manchmal sehr lange und sehr gedankenerfüllte Pausen eintraten. Mittlerweile waren die Spaziergänge auch immer seltener geworden. Fritz freute sich, daß seine zarten Andeutungen, ein Mädchen müßte sich mehr um den Haushalt kümmern und nicht so ohne geregelte Tätigkeit in den Tag hineinleben, auf so fruchtbaren Boden gefallen waren. Die Liese ging der Schwester nun eifrig zur Hand, und Bölke half dabei, sie bedienten gemeinsam den Ofen zum Räuchern der Flundern und der Schollen und der Aale, sie hingen die frischen Flundern gemeinsam vor dem Räuchern zum Trocknen auf, mit einem Wort: Die lustige Liese änderte sich so ganz allgemach, und eines Tages erklärte der zumeist recht mißmutige Vadder Klaus: „Herr Bölke, wenn Sie auch hier sonst nichts ausrichten, was mir sehr bedauerlich sein tut, eins haben Sie doch geschafft: Das Mädel ist vernünftig geworden! Was

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W. i. Zehlen: Das Versteck. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1935, Seite 314. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Das_Versteck.pdf/12&oldid=- (Version vom 31.7.2018)