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fraglos um eine Schurkerei des Herrn Charles Deprouval.“

„So ist wirklich Deprouval dieser Fremde, der in Danzig –?“

„Er ist’s. Frau Käti bestätigte die mir bekannten Personalien bis ins einzelne.“ –

Ein Auto brachte die Herren dann nach der Bellevuestraße, wo Schaper ausstieg, während der Schriftsteller nach seiner in Charlottenburg gelegenen Wohnung weiterfuhr, um noch schnell seinen Koffer zu packen. –

In Nr. 8 befand sich in der zweiten Etage eine vornehme Fremdenpension. Dort läutete der Detektiv. Die Besitzerin des Pensionats, der er seine Legitimation vorzeigte, erklärte sich nach einigem Zögern zu jeder Auskunft bereit.

So erfuhr Schaper denn, daß ein Engländer, der sich Tarpy Morrisson nannte und Konsulatssekretär war, eine Woche in der Pension gewohnt habe, bereits aber wieder abgereist sei und zwar in Begleitung einer Dame, die er für seine Schwester ausgegeben und die in einem zweiten Zimmer nur eine Nacht logiert hatte.

Schaper hatte eine ähnliche Antwort erwartet.

„Könnte ich das Zimmer Morrissons mir einmal ansehen?“ fragte er nach kurzem Nachdenken.

„Bitte, es ist noch frei.“

Das Zimmer war elegant eingerichtet, besaß zwei Fenster und machte einen recht behaglichen Eindruck. Der Detektiv unterzog es einer sehr gründlichen Musterung, entdeckte jedoch nicht die kleinste Kleinigkeit, die für ihn wertvoll gewesen wäre. Schließlich gab er das Suchen auf.

„Und das Zimmer der Schwester Morrissons?“ fragte er unverfroren.

Empfohlene Zitierweise:
W. von Neuhof: Das graue Gespenst. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1920, Seite 74. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Das_graue_Gespenst.pdf/75&oldid=- (Version vom 31.7.2018)