Seite:De Das Geluebde einer dreißigjährigen Frau Sturza.djvu/236

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„Besser gesagt, das Haus bewahrt ihn. Was mich betrifft, so weißt du, daß ich weder für das Amt einer Kerkermeisterin, noch zur Gefangenen die Anlage habe.“

„Du bist ein Schelm, der nichts ernst nehmen kann!“

„Ach Gott! nein … Und du glaubst nicht, wie wahr du sprichst. Es gibt nichts Ernstes, siehst du!“

„Doch, die Liebe ist es. Ja wahrhaftig, die Liebe, die wie eine Krankheit kommt und verschwindet, die man mit erfahrungsgemäßen Mitteln pflegt, und die für gewöhnlich nicht nachläßt, ehe sie ihre normale Wandlung durchgemacht hat. Sie ist eine Krankheit, welche sich durch Widerspruch verschlimmert. Man muß sie, glaube ich, ruhig ihren Weg verfolgen lassen. Das ist das beste Mittel, sich ihrer schnellstens zu entledigen.“

„O du profanes Wesen! Du wirst davon ergriffen und sehr zufrieden sein.“

„Du machst es rasch!“ antwortete Stella. Plötzlich öffnete sich die Türe und Fernand erschien. Die beiden Frauen wandten die Köpfe, beide mit derselben Überraschung. Alice war plötzlich erblaßt und eine lebhafte Unruhe bemächtigte sich Stella. „Ei“