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Reuchlins Briefwechsel 56, vgl. 59). Merkwürdig ist dann ein Brief Georgs von Gemmingen an Reuchlin (ibid. 67) 1500 dez. 4, der sich historische Schriften Nauklers erbittet. Daß aber der Plan schon 1499 auf eine Weltchronik gegangen sein muß, zeigen Verse Bebels an Nauklerus (Abdruck bei Zapf, Bebel 145 aus der Ausgabe der Oratio ad Maximilianum von 1504).

58) Grauert, Dante in Deutschland in HPBII CXX, 332 ff.

59) Geiger, Renaissance und Humanismus 423.

60) Adde (sc. Petrarcae et Boccaccio) Gasparinum Bergomensem, qui et ipse inter primos est, qui veteris eloquentiae umbram assequi conati sunt, qui ad epistolas familiares, ut ipse mihi testis es, Johannes Nauclere virorum optime, non est inamoenus, licet in elocutione eius aliquid desiderent. Die Abhandlung ist undatiert, nach dem Druckjahr spätestens von 1504, wahrscheinlich früher.

61) Hermelink, Die Anfänge des Humanismus in Tübingen (Württemb. Vjshefte f. Ldsgesch. 1906) S. 319 ff.

62) Ob Nauklerus griechisch konnte, ist fraglich. Joachim S. 15 hat die in der Chronik vorkommenden griechischen Stellen dem Melanchthon zuschreiben wollen, der nach einer spätern Nachricht die Chronik, die nur ungeordnetes Material darstellte, überhaupt erst druckfähig gemacht habe. Doch hat H. Müller in den FDG. XXIII, 595 ff. nachgewiesen, daß nicht Melanchthon, sondern Nikolaus Basellius Urheber der Interpolationen in der Chronographie des Nauklerus sei und Lier (ADB XXIII, 298) vermutet glaublich, daß in der Nachricht über Melanchthon die Chronik des Nauklerus mit der des Carion verwechselt sei, Entstanden ist die Meinung wohl daraus, daß Melanchthon damals Korrektor bei Thomas Anshelm war, der die Chronik druckte (Ellinger, Melanchthon 79 und Hartfelder, Melanchthon als praeceptor Germaniae 294 f.). Aber die ganze Annahme von Interpolationen und einer abschließenden Redaktion bedarf, wie schon Müller gesehen hat, einer starken Einschränkung, wahrscheinlich ist sie überhaupt abzuweisen. Jedenfalls las Michael Köchlin (Coccinius) das Werk schon 1506 so wie wir, s. die Zitate in De imperii a Graecis ad Germanos tralatione Bl. A 7 ff. Eine große Anzahl der griechischen Stellen ist nicht, wie Joachim meint, gut zu entbehren, sondern sicher ursprünglich z. B. II, 26, 156b, 170b, 229, 256b. Auch die Erwähnung des Ligurinus (Joachim S. 29) ist es, da auch Bebel ihn vor dem Drucke kennt (s. u. Anm. 84 und 102). – Griechische Quellen benutzt jedoch Nauklerus nicht; was er und Bebel von solchen zitieren, z. B. Herodian und Agathias, war damals schon übersetzt und zum Teil gedruckt.

63) S. I, 148: Post Carthaginem, ut ait Florus, vinci neminem puduit. Secutae sunt statim Africam gentes Macedonia, Graecia, Syria caeteraque omnia quodam quasi aestu et torrente fortunae. Vgl. auch die Verbindung, die Nauklerus I, 172b zwischen den Triumphen des Pompejus und der Geschichte Cäsars mit Orosius VI, 14 und Florus I, 45 herstellt.

64) Besonders beachtenswert sind I, 178b die Bemerkungen über Cicero und Pompejus als Beurteiler Cäsars, die er aus den Briefen Ciceros ad Atticum zusammenstellt.

65) S. den Abdruck der Vorrede zur französischen Übersetzung bei Thuasne, Gaguin II, 299.

66) Bemerkenswert ist dabei besonders, daß er Cäsar VI, 12 als historisch, nicht kulturhistorisch ausläßt.