Seite:De Hansen Schmidt Teuffel 1589.djvu/21

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noch öffter liegen. Antwort Vriel, tu mentiris, du leugst / Sagt Dominus Exorcista, wie darfst du mich / als ein Priester Gottes lügen straffen / halt ich wil dich binden / vnd darauff den stolam auff sein deß besessenen Menschen hertz gelegt / antwort darauff Vriel von stund an / mit grossem wüthen / Tu non es mentitus, du hast nit gelogen. Fragt Dominus Exorcista, Wann er Vriel dann zu dem krancken Menschen kommen were? antwort er / bey einem viertel Jars / Saget Dominus Exorcista, wider / Tu mentiris, du leügst / hergegen Vriel geantwort / Non mentiris, du leügst nicht / vnd[1] bekennet jedoch hernach / er wer vor einem halben Jar mit seiner Gesellschafft in den gegenwertigen Menschen gefaren / vnd bestettiget solches mit disen lang gedenten worten / Verè, verè, verum dico. Ich rede wahr / wahr rede ich. Vnd auff ferners fragen deß Herren Exorcisten / saget Vriel / er were bey Ingolstadt in Bayren / oder vor dem Dorff zu Buchsensam / so zwischen Ingolstadt vnd Aychstadt liget / mit seiner gesellschafft in ihn gefahren / vnd solches darumb / dieweil er in einem Büchlein / so ihme geben worden / gelesen hette / Darauff abermals ein kleiner stillstandt deß Exorcismi vnd außbannung gehalten worden.

In dem vierten Actu exorcisandi vnd außbannung hat Dominus Exorcista mit allem ernst die Legion vnd Vriel gefraget / ob er noch nicht weichen wölle? antwortet Vriel darauff / non, er wölle nicht weichen / hat Dominus Exorcista, auff solche trutzige vnd stoltze wort / das Hochwirdige Sacrament mit der Capsul genommen / vnd dasselbige auff deß besessenen Menschen Brust gehalten / welches halben er Vriel der Teůfel nicht sehr bewegt worden / vnd als solcher böser feind mit seiner gesellschafft noch nicht weichen wöllen / hat Dominus Exorcista das Hochwirdige Sacrament auß der Capsul in seine händ genommen / vnd auff den besessenen gehalten / vnd zum bösen feind gesagt / dem demůtigen Christo / den ich allhie


  1. Vorlage: vud
Empfohlene Zitierweise:
Johann Schnabel, Simon Marius: Wahrhafftige und erschröckliche Geschicht von einem Schmidtsgesellen und dem Teuffel. Henrich von Ach, Würtzburg ~1589, Seite 21. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Hansen_Schmidt_Teuffel_1589.djvu/21&oldid=- (Version vom 31.7.2018)