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Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Erster Band welcher das erste bis dritte Stück enthält.

7.

Die Stimmen schwankten noch in ungewissem Streite,
als ihn der Priester des Neptun vernahm,
Laokoon, mit mächtigem Geleite
von Pergams Thurm erhitzt herunter kam,
Ras’t ihr Dardanier? ruft er voll banger Sorgen.
Unglückliche, ihr glaubt, die Feinde seyn geflohn?
Ein griechisches Geschenk und kein Betrug verborgen?
So schlecht kennt ihr Laertens Sohn?


8.

Wenn in dem Rosse nicht versteckte Feinde lauren,
so droht es sonst Verderben unsern Mauren,
so ist es aufgethürmt, die Stadt zu überblicken
so sollen sich die Mauren bücken
vor seinem stürzenden Gewicht,
so ists ein anderer von ihren tausend Ränken,
der hier sich birgt. Trojaner trauet nicht,
Die Griechen fürchte ich, und doppelt, wenn sie schenken.

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Erster Band welcher das erste bis dritte Stück enthält. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1792, Seite 14. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Neue_Thalia_Band1_014.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)