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Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Erster Band welcher das erste bis dritte Stück enthält.


121.

Sogleich wird ein Gewand den Schultern umgehangen,
vom Rücken wallt noch eine Löwenhaut,
ich neige mich, die Last des Vaters zu empfangen,
der Rechten wird mein Julus anvertraut,
der neben mir mit kürzern Schritten eilet,
und hinter unserm Rücken weilet,
zu hintergehn den laurenden Verdacht,
Kreusens Schritt – So fliehn wir durch die Nacht.


122.

Wie oft auch sonst im wildesten Gemenge
der Schlacht mein Busen unerschüttert blieb,
wie wenig mir der Feinde furchtbarstes Gedränge
die Röthe von den Wangen trieb,
jetzt machte jeder Laut mich beben,
mir schauerte vor jedes Lüftchens Zug,
besorgt für des Begleiters Leben,
bang für die Bürde, die ich trug.


Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Erster Band welcher das erste bis dritte Stück enthält. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1792, Seite 71. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Neue_Thalia_Band1_071.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)