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Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Erster Band welcher das erste bis dritte Stück enthält.

36.

Jetzt brannt’ es schadenfroh, die mannichfachsten Sagen,
(wahr oder falsch, gleichviel!) durch Libyen zu streun.
Ein trojischer Aeneas soll gekommen seyn,
der schönen Dido Hand im Raub, davon zu tragen,

285
zerfließen soll in üppigen Gelagen

die lange Winterzeit dem schwelgerischen Paar,
vergessen hier, sein Reich zu schirmen vor Gefahr,
dort, neue Kronen zu erjagen.

37.

Zu Jarbas nimmt das Unthier seinen Lauf,

290
weckt in des Königs Brust die alten Liebesflammen,

und thürmt des Zornes Donnerwolken auf.
Es rühmt sich dieser Fürst von Ammon abzustammen
dem die entführte Garamantis ihn gebahr;
des Stifters hohe Abkunft zu bezeigen

295
sieht man in seinem Reich unzählge Tempel steigen,

und hundertfach erhebt sich Zevs Altar.

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Erster Band welcher das erste bis dritte Stück enthält. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1792, Seite 149. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Neue_Thalia_Band1_149.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)