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Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Erster Band welcher das erste bis dritte Stück enthält.

64.

505
Jetzt heißt Apolls Orakel nach dem Strand

des herrlichen Italiens mich eilen.
Dort ist mein Hymen, dort mein Vaterland!
Kann dich, die Tyrerinn, Karthagos Strand, verweilen,
den du erst kurz zum Eigentum gemacht –

510
warum in aller Welt wirds Teukriern verdacht,

sich in Ausonien nach Hütten umzuschauen?
Auch uns stehts frey, uns auswärts anzubauen.

65.

Nie breitet um die stille Welt
die Nacht ihr thauiges Gewand, nie sticken

515
die goldnen Sterne des Olympus Zelt,

daß nicht Anchisens Geist, Entrüstung in den Blicken,
im Traumgesicht sich mahnend vor mich stellt.
Mich straft ein jeder Blick, der auf den Knaben fällt,
daß ich durch Zögern ihn von einem Thron entferne,

520
der sein ist durch die Gunst der Sterne.

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Erster Band welcher das erste bis dritte Stück enthält. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1792, Seite 163. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Neue_Thalia_Band1_163.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)