Seite:De Neue Thalia Band1 232.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Erster Band welcher das erste bis dritte Stück enthält.

Finnland und Esthland begleiten. Seine Mutter, Christine, eine Tochter des Herzogs Adolph von Holstein Schleßwig, vereinigte mit einer anziehenden Bildung einen aufgeklärten Verstand, und eine fast männliche Standhaftigkeit. Die zärtlichste Mutterliebe hatte bey ihr nichts weichliches, sie gewöhnte den jungen Gustav früh zu den Beschwerden und Unbequemlichkeiten eines rauhen Himmelstrichs, und suchte durch eine strenge physische Erziehung ihrem Liebling eine dauerhafte Gesundheit und körperliche Stärke zu sichern. Gustav mußte in dem folgenden Jahre abermals mit seinen Eltern nach Finnland gehen. Es war schon spät im Herbst, da sie diese Reise unternahmen, und die Jahrszeit so rauh, daß ihr Schiff die Nacht im Hafen einfror. Sie mußten zu Fuß über das Eis ans Land gehen, und der junge siebenjährige Prinz folgte ihnen an der Hand einer Wärterin, ohne sich durch die Kälte der Nacht die geringste Unpäßlichkeit zuzuziehen.

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Erster Band welcher das erste bis dritte Stück enthält.. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1792, Seite 232. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Neue_Thalia_Band1_232.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)