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Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Erster Band welcher das erste bis dritte Stück enthält.

Lande, wovon der ehrliche Ditmar im zehnten Jahrhunderte sagt: wohl nennen wir jene Gegenden die occidentalischen, denn wie die Sonne dort niedersinkt, so geht da auch alle Tugend und Redlichkeit unter!

Als Otto der Zweite im Jahr 980 nach Italien gieng, ahndete ihm vielleicht sein trauriges Schicksal, denn er ließ seinen Sohn vorher zum Könige wählen und übergab ihn den Erzbischoff Warin von Kölln zur Erziehung. Was half ihm sein Muth und seine Kraft? So wie er sich einen Sieg erfocht, ward er ihm vom Schicksal entrissen, welches Menschen von großer emporstrebender Seele sich am liebsten zur Verfolgung erwählt, um ihnen zu zeigen, daß es doch stärker sey, als alle menschliche Kraft. Als Otto 983 starb, war sein zum Nachfolger bestimmter Sohn kaum im vierten Jahre; dennoch ward er sogleich zu Aachen vom Erzbischoff Willigis von Mainz gekrönt, einem Manne von unermüdeter Thätigkeit, welchen nie Privateigennutz und Begierde, seine Kirche zu

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Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Erster Band welcher das erste bis dritte Stück enthält. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1792, Seite 395. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Neue_Thalia_Band1_395.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)