Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Erster Band welcher das erste bis dritte Stück enthält. | |
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und an einem Orte, der Rara hieß, am dritten Julius den Sohn seiner Mutter wieder zu schenken. Mit welcher Ungeduld flog diese nach Deutschland! Selbst Adelheid verließ ihr geliebtes Italien, denn vielleicht konnte ja ein Theil der Regierung ihr zufallen.
Willigis verband durch seinen edlen Gemeinsinn die deutschen Fürsten auch gegen Frankreich. Der König Lothar, welcher in Lothringen eingefallen war, um die Kindheit Otto’s des Dritten zu benutzen, ward zurück getrieben. Eben so glücklich ward gegen die Slaven gefochten, welche noch nicht vergessen konnten, daß es der Großvater des jungen Königs war, welcher ihnen ihre Freyheit geraubt hatte. Deutschland fühlte sich glücklich unter Theophania’s Szepter, welche von Willigis geleitet mit männlichem Muthe und Bescheidenheit regierte. Ihre ganze mütterliche Sorgfalt wandte sie auf die Erziehung ihres Sohns, aber sie dachte nicht daran, daß sie durch die gar zu große Ausbildung
Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Erster Band welcher das erste bis dritte Stück enthält. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1792, Seite 399. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Neue_Thalia_Band1_399.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)