Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Zweyter Band, welcher das vierte bis sechste Stück enthält. | |
|
Und wenn ein Weib dir mit verklärten Blicken
140
Ein hohes paradisisches EntzückenDurch deine trunkne Seele bebt;
Und wenn sie dich aus deiner Erdenhülle
Mit ihres Zaubers süßer Nektarfülle
Zu einem Gott erhebt;
145
Freund, wehe dir, wenn du im HochgenusseDer Schönheit blind zu einem Götterkusse
Dem Engel in den Arm dich wirfst,
Und tief, gleich Libers schwerberauschten Zechern,
Der Wollust Taumel aus gekrönten Bechern
150
Zum göttlichen Geheimniß schlürfst.
Das Feuer, das dein Wesen heute nähret,
Wird morgen Glut und wüthet und verzehret
Die kleine Stütze deines Glücks:
Es quält dich Angst, und jagt dich auf und nieder;
155
Du siehst Verrath in jedem deiner Brüder,Und in der Richtung jedes Blicks.
Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Zweyter Band, welcher das vierte bis sechste Stück enthält.. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1792, Seite 48. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Neue_Thalia_Band2_048.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)
Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Zweyter Band, welcher das vierte bis sechste Stück enthält.. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1792, Seite 48. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Neue_Thalia_Band2_048.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)