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Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Zweyter Band, welcher das vierte bis sechste Stück enthält.

haben, rief die Mythologie der alten Griechen die Furien selbst aus dem Orcus zur Oberwelt herauf. Selbst wenn, den Mord seines Vaters an einer ehebrecherischen Mutter zu rächen, der Sohn gegen diese die Hand erhebt und mehr nicht an ihr zu thun scheint, als sie wohl verdient hatte, so verfolgen ihn, weil er es als Sohn gethan hatte, die Eumeniden bis in die Wälder der fernen Halbinsel Tauriens.

Es zeugt laut genug davon, wie weit die sittlichen Gefühle der alten Hebräer gegen die verfeinerten Empfindungen der Griechen zurück waren, daß nur irgend die Zeitgenossen Samuels und seine spätere Biographen sich überreden lassen konnten, ihre Gottheit könne sich unter solchen Umständen und zu solchen Zwecken das erstemal Samuel geoffenbahrt haben. Unter den Griechen würde es niemand haben wagen dürfen, auf eine solche Art sich das erstemal als einen Begeisterten von einer andern Gottheit hervorzudrängen, als von einer, welche an den unerbittlichen Styx

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Zweyter Band, welcher das vierte bis sechste Stück enthält. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1792, Seite 109. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Neue_Thalia_Band2_109.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)