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Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Zweyter Band, welcher das vierte bis sechste Stück enthält.

der Priester bestimmte Junge noch einige Jahre seiner Mutter Beyspiel mit der Muttermilch ein, und wurde darauf mit kostbaren Opfern der Aufsicht des Oberpriesters Eli übergeben und in die Gesellschaft seiner Söhne gebracht.

Die Gebete, welche der fromme althebräische Annaliste der Mutter Samuels reichlich in den Mund legt, haben gewöhnlich die Leser der biblischen Geschichte so sehr getäuscht, daß sie an ihr die neidische und eigenwillige Gemüthsart völlig übersahen, welche der Erzähler selbst nicht verhehlt, und sogar in diesen ihren Gebeten ausgedrückt hat.

Aus ihren Händen erhielt ihn das Heiligthum. Was ihm etwa von ihrem Charakter noch nicht ganz eingepflanzt war, das vollendeten wohl ihre öfteren Besuche. Sie bringt Samuelchen jedes Jahr aufs Fest ein besonderes Oberkleidchen und sieht ihn im weißen Leibrock, glücklicher als die

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Zweyter Band, welcher das vierte bis sechste Stück enthält. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1792, Seite 113. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Neue_Thalia_Band2_113.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)