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Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Vierter und letzter Band, welcher das vierte fünfte und sechste Stück enthält.

ist in dem Zustande der freudigen Ueberraschung). Und Sie, Lotte! Sie haben zugenommen an Jahren, Schönheit, Weisheit und Gnade, bey Gott und den Menschen. Ganz vollkommen! – Ich sehe, mein Kind, Sie lassen sich eben keine grauen Haare um ihre Freunde wachsen.

Charlotte. (tritt etwas zurück, über und über glühend). Er ist’s wahrhaftig.

Moritz (nach einer Pause, gleichsam um ihr Zeit zu lassen). Sie sind wohl, Sie sind glücklich. Ich sehe es, und bin entzückt.

Charlotte. Wie ist mir denn? Was thue ich, wohin wend’ ich mich? Ist denn niemand da? Will sich niemand mit mir freuen?

Moritz (lächelnd). Ich, Charlotte; wenn Sie mich in der Freude nicht übersehen wollen.

Charlotte (im Begriff ihm um den Hals zu fallen, sie nimmt Hohenberg in Acht, und stutzt. Hohenberg tritt hinzu).

Moritz (ihn vorstellend). Mein Freund und Gefährte von Hohenberg.

Charlotte. Wir haben viel Rühmliches von Ihnen gehört, mein Herr.

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Neue Thalia. Vierter und letzter Band, welcher das vierte fünfte und sechste Stück enthält.. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1793, Seite 265. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Neue_Thalia_Band4_265.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)