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Band, mit denen, die erst kommen werden? wünsche ich für sie nicht auch das Gute und Schöne, ich der ich bin, was ich bin und genieße, was ich genieße, weil seit zahllosen Jahren Männer gelebt haben, die nicht für sich allein lebten und keine Mühe gescheut haben? Wäre das große Kunstwerk, das große Gedicht, die große Reform je erreicht worden, wenn die Menschen nur für sich selbst lebten und berechneten, was sie selbst dafür opfern müßten? Kein Mensch lebt sich selber und kein Mensch stirbt sich selber. Wie kannst Du mir verwehren, nicht auch für die ungeborenen Geschlechter zu leben? flüstert nicht eine leise Stimme in meinem Inneren mir zu: „Lebe für sie wie für Deine eigenen Kinder“. Wenn im Umkreis meines eigenen kleinen Lebens alles dunkel ist und ich verzweifeln möchte, regt sich in mir die Hoffnung bei dem Gedanken, daß etwas edleres und schöneres an der Stelle aufsprießen kann, auf der ich jetzt stehe‘.

‚Ja, aber Du bringst Alle gegen uns auf,‘ wendete sie ein. ’Die angesehenen Damen besuchen mich nicht mehr und es kommen fast nur noch arme Leute in Deine Kirche. Geld hält zu Geld. Bestände Deine Gemeinde aus Holländern, so würdest Du immer predigen, daß man die Engländer lieben müsse und den Schwarzen Rücksicht schuldig sei. Hättest Du eine Gemeinde von Kaffern, so würdest

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Olive Schreiner: Peter Halket im Mashonalande. Berlin 1898, Seite 61. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Peter_Halket_(Schreiner).djvu/061&oldid=- (Version vom 31.7.2018)