Seite:De Schiller Die Räuber 023.jpg

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Moor. Schändliche Kerls!

Spiegelberg. Der Leichenpomp wird veranstaltet in aller Pracht, Karmina gabs die schwere Meng um den Hund, und zogen wir aus des Nachts gegen tausend, eine Laterne in der einen Hand, unsre Raufdegen in der andern, und so fort durch die Stadt mit Glockenspiel und Geklimper, bis der Hund beigesezt war. Drauf gabs ein Fressen, das währt bis an den lichten Morgen, da bedanktest du dich bey den Herren für das herzliche Beileid, und ließest das Fleisch verkauffen ums halbe Geld. Mort de ma vie, da hatten wir dir Respekt, wie eine Garnison in einer eroberten Vestung –

Moor. Und du schämst dich nicht damit groß zu pralen? Hast nicht einmal so viel Schaam dich dieser Streiche zu schämen?

Spiegelberg. Geh, geh. Du bist nicht mehr Moor. Weißt du noch wie tausendmal du die Flasche in der Hand den alten Filzen hast aufgezogen, und gesagt: Er soll nur drauf los schaben und scharren, du wollest dir dafür die Gurgel absauffen. – Weißt du noch? he? weißt du noch? O du heilloser, erbärmlicher Prahlhanß! das war noch männlich gesprochen, und edelmännisch, aber –

Moor. Verflucht seyst du, daß du mich dran erinnerst! Verflucht ich, daß ich es sagte! Aber es

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Friedrich Schiller: Die Räuber. Frankfurt und Leipzig: 1781, Seite 23. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Schiller_Die_R%C3%A4uber_023.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)