Seite:De Schiller Die Räuber 041.jpg

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Roller. Eben diese Freunde wollen ja wir seyn, laß dich doch weisen!

Schwarz. Komm mit uns in die böhmischen Wälder! Wir wollen eine Räuberbande sammeln, und du – Moor stiert ihn an.

Schweizer. Du sollst unser Hauptmann seyn! du mußt unser Hauptmann seyn!

Spiegelberg wirft sich wild in einen Sessel. Sklaven und Memmen!

Moor. Wer blies dir das Wort ein? Höre, Kerl! indem er Rollern hart ergreift. Das hast du nicht aus deiner Menschenseele hervorgeholt! wer blies dir das Wort ein? Ja, bey dem tausendarmigen Tod! das wollen wir, das müssen wir! der Gedanke verdient Vergötterung – Räuber und Mörder! – So wahr meine Seele lebt, ich bin euer Hauptmann!

Alle mit lermendem Geschrey. Es lebe der Hauptmann!

Spiegelberg aufspringend, vor sich. Bis ich ihm hinhelfe!

Moor. Siehe, da fällts wie der Staar von meinen Augen! was für ein Thor ich war, daß ich ins Keficht zurückwollte! – Mein Geist dürstet nach Thaten, mein Athem nach Freiheit, – Mörder, Räuber! – mit diesem Wort war das Gesez unter meine Füsse gerollt – Menschen haben Menschheit vor mir verborgen, da ich an Menschheit

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Friedrich Schiller: Die Räuber. Frankfurt und Leipzig: 1781, Seite 41. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Schiller_Die_R%C3%A4uber_041.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)