Seite:De Schiller Die Räuber 051.jpg

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Amalia.

Geh, Lotterbube – izt bin ich wieder bey Karln – Bettler, sagt er? so hat die Welt sich umgedreht, Bettler sind Könige, und Könige sind Bettler! – Ich möchte die Lumpen, die er anhat, nicht mit dem Purpur der Gesalbten vertauschen – der Blick mit dem er bettelt, das mus ein groser, ein königlicher Blick seyn – ein Blick, der die Herrlichkeit, den Pomp, die Triumpfe der Grossen und Reichen zernichtet! In den Staub mit dir, du prangendes Geschmeide! Sie reißt sich die Perlen vom Hals. Seyd verdammt, Gold und Silber und Juwelen zu tragen, ihr Grosen und Reichen! Seyd verdammt, an üppigen Maalen zu zechen! Verdammt euren Gliedern wol zu thun auf weichen Polstern der Wollust! Karl! Karl! so bin ich dein werth –

Ab. 
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Friedrich Schiller: Die Räuber. Frankfurt und Leipzig: 1781, Seite 51. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Schiller_Die_R%C3%A4uber_051.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)