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ganze Bande beysammen? Wir haben doch Pulver genug?

Razmann. Pulver die schwere Meng. Aber unser sind achzig in allem, und so immer kaum einer gegen ihrer zwanzig.

Schweizer. Desto besser! und laß es fünfzig gegen meinen grossen Nagel seyn – Haben sie so lang gewartet, bis wir ihnen die Streu unterm Arsch angezündt haben – Brüder, Brüder! so hats keine Noth. Sie sezen ihr Leben an zehen Kreuzer, fechten wir nicht für Hals und Freyheit? – Wir wollen über sie her wie die Sündflut und auf ihre Köpfe herabfeuren wie Wetterleuchten – Wo zum Teufel! ist dann der Hauptmann?

Spiegelberg. Er verläßt uns in dieser Noth. Können wir denn nicht mehr entwischen?

Schweizer. Entwischen?

Spiegelberg. Oh! Warum bin ich nicht geblieben in Jerusalem.

Schweizer. So wollt’ ich doch, daß du im Kloak erstiktest, Drekseele du! Bey nakten Nonnen hast du ein grosses Maul, aber wenn du zwey Fäuste siehst, – Memme, zeige dich izt, oder man soll dich in eine Sauhaut nähen, und durch Hunde verhezen lassen.

Razmann. Der Hauptmann, Der Hauptmann!

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller: Die Räuber. Frankfurt und Leipzig: 1781, Seite 99. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Schiller_Die_R%C3%A4uber_099.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)