Seite:De Schiller Die Räuber 155.jpg

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Kosinsky. Du spassest.

Moor Befehlend. Hurtig, hurtig! Zaudre nicht lang, laß alles da! und daß kein Aug dich gewahr wird.                Kosinsky ab.

Moor.

Ich fliehe aus diesen Mauren. Der geringste Verzug könnte mich wütig machen, und er ist meines Vaters Sohn – Bruder, Bruder! Du hast mich zum elendesten auf Erden gemacht, ich habe dich niemals beleidigt, es war nicht brüderlich gehandelt – Ernde die Früchte deiner Unthat in Ruhe, meine Gegenwart soll dir den Genuß nicht länger vergällen – aber gewis, es war nicht brüderlich gehandelt. Finsternis verlösche sie auf ewig, und der Tod rühre sie nicht auf!

Kosinsky.

Kosinsky. Die Pferde stehn gesattelt, ihr könnt aufsizen, wann ihr wollt.

Moor. Presser, Presser! Warum so eilig? Soll ich sie nicht mehr sehn?

Kosinsky. Ich zäume gleich wieder ab, wenn ihrs haben wollt, ihr hießt mich ja über Hals und Kopf eilen.

Moor. Noch einmal! ein Lebewohl noch! ich mus den Gifttrank dieser Seeligkeit vollends ausschlürfen, und dann – halt, Kosinsky! Zehn Minuten

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Friedrich Schiller: Die Räuber. Frankfurt und Leipzig: 1781, Seite 155. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Schiller_Die_R%C3%A4uber_155.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)