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Tiefe Stille.
Moor. Nimmt die Laute und spielt.
Brutus.

Sey willkommen friedliches Gefilde,
 Nimm den Lezten aller Römer auf,
Von Philippi, wo die Mordschlacht brüllte
 Schleicht mein Gram gebeugter Lauf.
Kaßius, wo bist du? – Rom verloren!
 Hingewürgt mein brüderliches Heer,
Meine Zuflucht zu des Todes Thoren!
 Keine Welt für Brutus mehr.

Cesar.

Wer mit Schritten eines Niebesiegten
 Wandert dort vom Felsenhang? –
Ha! wenn meine Augen mir nicht lügten?
 Das ist eines Römers Gang. –
Tybersohn – von wannen deine Reise?
 Dauert noch die Siebenhügelstadt?
Offt geweinet hab ich um die Wayse,
 Daß sie nimmer einen Cesar hat.

Brutus.

Ha! du mit der drei und zwanzigfachen Wunde!
 Wer rief Toder dich an’s Licht?

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller: Die Räuber. Frankfurt und Leipzig: 1781, Seite 168. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Schiller_Die_R%C3%A4uber_168.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)