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Moor[WS 1] Indem er den Degen zieht. Was werd ich hören?

Herrmann. Wohl habt ihr mirs beym Leben verboten – Ich konnt nicht anders – durft nicht anders – im Himmel ein Gott – euer leiblicher Vater dort – mich jammerte sein – Stecht mich nieder.

Moor. Hier stekt ein Geheimniß – heraus! Sprich! Ich will alles wissen.

Die Stimme aus dem Schloß. Weh! Weh! Bist dus Herrmann der da redet? Mit wem redst du Herrmann?

Moor. Drunten noch jemand. – Was geht hier vor? Läuft dem Thurme zu. Ists ein Gefangener, den die Menschen abschüttelten? – Ich will seine Ketten lösen. – Stimme! noch einmal! wo ist die Thüre?

Herrmann. O habt Barmherzigkeit Herr – dringt nicht weiter, Herr – geht aus Erbarmen vorüber Verrennt ihm den Weeg.

Moor. Vierfach geschlossen! Weg da – Es muß heraus – Izt zum erstenmahl komm mir zu Hülfe, Dieberey, Er nimmt Brechinstrumente, und öffnet das Gitterthor. Aus dem Grunde steigt ein Alter, ausgemergelt wie ein Gerippe.

Der Alte. Erbarmen einem Elenden! Erbarmen!

Moor Springt erschrocken zurück. Das ist meines Vaters Stimme!

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Friedrich Schiller: Die Räuber. Frankfurt und Leipzig: 1781, Seite 174. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Schiller_Die_R%C3%A4uber_174.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)