Seite:De Schiller Die Räuber 185.jpg

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stampfen! mit deinem verfluchten: ich weis nicht! Fort, hole den Pastor!

Bedienter. Gnädiger Herr!

Franz. Murrst du? zögerst du? Erster Bedienter eilend ab. Was? auch Bettler wider mich verschworen? Himmel, Hölle! alles wider mich verschworen?

Daniel kommt mit dem Licht. Mein Gebieter –

Franz. Nein! ich zittere nicht! Es war ledig ein Traum. Die Toden stehen noch nicht auf – wer sagt, daß ich zittere und bleich bin? Es ist mir ja so leicht, so wol.

Daniel. Ihr seyd todenbleich, eure Stimme ist bang und lallet.

Franz. Ich habe das Fieber. Sage du nur, wenn der Pastor kommt, ich habe das Fieber. Ich will morgen zur Ader lassen, sage dem Pastor.

Daniel. Befehlt ihr, daß ich euch Lebensbalsam auf Zucker tröpfle?

Franz. Tröpfle mir auf Zucker! der Pastor wird nicht sogleich da seyn. Meine Stimme ist bang und lallet, gib Lebensbalsam auf Zucker!

Daniel. Gebt mir erst die Schlüssel, ich will drunten holen im Schrank –

Franz. Nein, nein, nein! Bleib! oder ich will mit dir gehn. Du siehst, ich kann nicht allein seyn! wie leicht könnt ich, du siehst ja – unmächtig –

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Friedrich Schiller: Die Räuber. Frankfurt und Leipzig: 1781, Seite 185. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Schiller_Die_R%C3%A4uber_185.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)