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die Vergangenheit einzuholen – schon bleibt verdorben, was verdorben ist – was ich gestürzt habe steht ewig niemals mehr auf – Aber noch blieb mir etwas übrig, womit ich die beleidigte Geseze versönen, und die mißhandelte Ordnung wiederum heilen kann. Sie bedarf eines Opfers – Eines Opfers, das ihre unverletzbare Majestät vor der ganzen Menschheit entfaltet – dieses Opfer bin ich selbst. Ich selbst muß für sie des Todes sterben.

Räuber. Nimmt ihm den Degen weg – Er will sich umbringen.

R. Moor. Thoren ihr! Zu ewiger Blindheit verdammt! Meynet ihr wol gar eine Todsünde werde das Aequivalent gegen Todsünden seyn, meinet ihr die Harmonie der Welt werde durch diesen gottlosen Mißlaut gewinnen? Wirft ihnen seine Waffen verächtlich vor die Füße. Er soll mich lebendig haben. Ich geh, mich selbst in die Hände der Justiz zu überliefern.

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Friedrich Schiller: Die Räuber. Frankfurt und Leipzig: 1781, Seite 220. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Schiller_Die_R%C3%A4uber_220.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)