Seite:De Storm Aquis submersus 037.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

starren; aber die Stimmen und die Schritte gingen vorüber. Da erhub sie sich, kam an meine Seite und sahe zu, wie des Vaters Antlitz unter meinem Stifte entstund. Nicht lange, so kam draußen ein einzelner Schritt zurück; in demselben Augenblick legte Katharina die Hand auf meine Schulter und ich fühlte, wie ihr junger Körper bebte.

Sogleich auch wurde die Kapellenthür aufgerissen; und ich erkannte den Junker Wulf, obschon sein sonsten bleiches Angesicht itzt roth und aufgedunsen schien.

„Was huckst Du allfort an dem Sarge!“ rief er zu der Schwester. „Der Junker von der Risch ist da gewesen, uns seine Condolenze zu bezeigen; Du hättest ihm wol den Trunk kredenzen mögen!“

Zugleich hatte er meiner wahrgenommen und bohrete mich mit seinen kleinen Augen an. – „Wulf,“ sagte Katharina, indem sie mit mir zu ihm trat; „es ist Johannes, Wulf.“

Der Junker fand nicht vonnöthen, mir die Hand zu reichen; er musterte nur mein violenfarben

Empfohlene Zitierweise:
Theodor Storm: Aquis Submersus. Berlin: Paetel, 1877, Seite 37. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Storm_Aquis_submersus_037.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)