Seite:De Storm Aquis submersus 042.jpg

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von dem älteren Ruysdael - und dann davor der leere Sessel. Meine Blicke blieben daran haften; gleich wie drunten in der Kapellen der Leib des Entschlafenen, so schien auch dieß Gemach mir itzt entseelet, und, obschon vom Walde draußen der junge Lenz durch’s Fenster leuchtete, doch gleichsam von der Stille des Todes wie erfüllet.

Ich hatte auch Katharinen in diesem Augenblicke fast vergessen. Da ich mich umwandte, stand sie schier reglos mitten in dem Zimmer, und ich sah, wie unter den kleinen Händen, die sie darauf gepreßt hielt, ihre Brust in ungestümer Arbeit ging. „Nicht wahr,“ sagte sie leise, „hier ist itzt Niemand mehr; Niemand, als mein Bruder und seine grimmen Hunde?“

„Katharina!“ rief ich, „was ist Euch? Was ist das hier in Eueres Vaters Haus?“

„Was es ist, Johannes?“ und fast wild ergriff sie meine beiden Hände; und ihre jungen Augen sprühten wie in Zorn und Schmerz.

„Nein, nein; laß erst den Vater in seiner

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Theodor Storm: Aquis Submersus. Berlin: Paetel, 1877, Seite 42. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Storm_Aquis_submersus_042.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)