Seite:De Storm Aquis submersus 140.jpg

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So war sie mählich näher kommen, ohne meiner zu gewahren: dann knieete sie nieder an einem Streifen Moos, der unter den Büschen hinlief; doch ihre Hände pflückten nicht davon; sie ließ das Haupt auf ihre Brust sinken, und es war, als wolle sie nur ungesehen vor dem Kinde in ihrem Leide ausruhen.

Da rief ich leise: „Katharina!“

Sie blickte auf; ich aber ergriff ihre Hand und zog sie gleich einer Willenlosen zu mir unter den Schatten der Büsche. Doch als ich sie endlich also nun gefunden hatte und keines Wortes mächtig vor ihr stund, da sahen ihre Augen weg von mir, und mit fast einer fremden Stimme sagte sie. „Es ist nun einmal so, Johannes! Ich wußte wol, Du seiest der fremde Maler; ich dachte nur nicht, daß Du heute kommen würdest.“

Ich hörete das, und dann sprach ich es aus: "Katharina, - - - so bist Du des Predigers Eheweib?“

Sie nickte nicht; sie sah mich starr und

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Theodor Storm: Aquis Submersus. Berlin: Paetel, 1877, Seite 140. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Storm_Aquis_submersus_140.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)