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Die Kleine drückte angstvoll das Köpfchen an seine Brust. „Nein, nein“, sagte er, „so ist’s doch nicht! Du kannst schon Deine beiden ganzen Händchen ausstrecken! Der liebe Gott ist doch über ihm; der hat auch versprochen, daß wir die Todten alle wiedersehen sollen; so lange mußt Du warten.“

„Ja, Vater“, sagte das Kind, und der kleine Mund drückte sich auf den seinen, „aber Du mußt bei mir bleiben.“

„Wie Gott will.“

– – War bei ihrer Nachhausekunft Alt-Mariken noch wach, oder hatte die Hausthürschelle sie wieder aufgeschreckt, dann schalt sie John, die Nacht sei nicht für Kinder, er trage sie noch in den Tod.

Er aber sagte dann wohl halb für sich selber:

„Besser früher Tod,
Als spät die Noth.“




Da kam jener furchtbare Winter in den vierziger Jahren, wo die Vögel todt aus der Luft fielen und die Rehe erfroren im Walde zwischen

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Theodor Storm: Ein Doppelgänger. Berlin: Paetel, 1887, Seite 94. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Storm_Ein_Doppelgaenger_094.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)