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Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Zweiter Band welcher das V. bis VIII. Heft enthält
Iphigenie in Aulis – Teil 2

Chiron, der Centaure – nannten

1330
beide schon mit Nahmen ihn,

der zu Priams Königsitze
kommen würde an der Spitze
seiner Myrmidonenscharen
in des Speeres Wurf erfahren,

1335
wüthen dort mit Mord und Brand

in des Räubers Vaterland –
auch die Rüstung, die er würde tragen,
künstlich von Hephästos Hand
aus gediegnem Gold geschlagen,

1340
ein Geschenk der Seligen,

die den Seligen empfangen.
So ward von den Himmlischen
Thetis Hochzeitfest begangen!

Epode.
Dir, Agamemnons thränenwerthem Kinde,

1345
nicht bei der Hirten Feldgesang

erzogen, und der Pfeife Klang,
still aufgeblüht im mütterlichen Schooß,
dem Tapfersten der Inachiden
dereinst zur süßen Braut beschieden,

1350
dir, Arme, fällt ein ander Loos!

Dir flechten einen Kranz von Blüthen
die Griechen in das schöngelockte Haar.

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Zweiter Band welcher das V. bis VIII. Heft enthält. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1788–1789, Seite 22. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Thalia_Band2_Heft7_022.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)