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Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Zweiter Band welcher das V. bis VIII. Heft enthält

vertheilt habe. Es war ein holländischer Dukaten, den er eingewechselt und mir überbracht hat.“

Eine Griechinn also, und von Stande, wie es scheint, von Vermögen wenigstens, und wohlthätig. Das wäre für’s erste genug, gnädigster Herr – genug und fast zuviel! Aber eine Griechinn und in einer katholischen Kirche!

„Warum nicht? Sie kann ihren Glauben verlassen haben. Ueberdieß – etwas geheimnißvolles ist hier immer – Warum die Woche nur einmal? Warum nur Sonnabends in diese Kirche, wo diese gewöhnlich verlassen seyn soll, wie mir Biondello sagt? – Spätestens der kommende Sonnabend muß dieß entscheiden. Aber bis dahin, lieber Freund, helfen Sie mir diese Kluft von Zeit überspringen! Aber umsonst! Die Stunden gehen ihren gelassenen Schritt, und meine Seele glühet!“

Und wenn dieser Tag nun erscheint – was dann, gnädigster Herr? Was soll dann geschehen?

„Was geschehen soll? – Ich werde sie sehen. Ich werde ihren Aufenthalt erforschen. Ich werde erfahren, wer sie ist? – Wer sie ist! Was kann mich dieses bekümmern? Was ich sah, machte mich glücklich, also weiß ich ja schon alles, was mich glücklich machen kann!“

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Zweiter Band welcher das V. bis VIII. Heft enthält. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1788–1789, Seite 87. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Thalia_Band2_Heft7_087.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)