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Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Dritter Band welcher das IX. bis XII. Heft enthält.
Die enthüllte Bastille

die für uns, wenn sie in unsre Nähe kämen, gefährlich werden konnten. Zu dem Ende suchte ich eine Stelle, wo das Pulver sicher verwahrt läge, und fand einen Keller, den ich dem Herrn du Puget und de Launay zeigte, welche ihn ebenfalls für schicklich fanden. Den folgenden Tag in den Frühstunden, mußten meine Leute das Pulver hier in Verwahrung bringen, wofür sie vom Herrn du Puget eine Vergeltung von zwey Louisdor erhielten.

An eben demselben Morgen erfuhren wir, daß in der Nähe der Bastille unter der ganzen Bürgerschaft eine Gährung herrsche, die dadurch veranlaßt sey, daß man die Canonen gegen die Stadt gerichtet, und also die Bürgerwache, die damals für die öffentliche Sicherheit angestellt war, ihre Dienste nicht ohne Furcht vor Lebensgefahr thun konnte. Auf diese Nachricht gab der Gouverneur Befehl die Canonen anders zu richten, sie zurückzuziehen, und die Schießlöcher mit Brettern zu vernageln.

Gegen Mittag kömmt ein Detachement Bürger in dem ersten Hof an, und verlangt den Gouverneur zu sprechen. Dieser läßt einige zu sich kommen, und giebt ihnen Audienz, von der ich aber nichts weiß, weil ich die Zeit über mich in dem Innern der Vestung befand. Nach Verlauf einer halben Stunde kömmt er selbst mit einem Menschen in die Bastille hinein. Auf meine Frage wer dieser Bürger wäre, erhielt ich zur Antwort: er habe schon mehrere mahle Erlaubniß gehabt,

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Dritter Band welcher das IX. bis XII. Heft enthält.. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1790–1791, Seite 43. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Thalia_Band3_Heft10_043.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)