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Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Dritter Band welcher das IX. bis XII. Heft enthält.

dieses beerdigt ward, und zwar in Gegenwart des M. Rosarges, Major, und des Monsieur Reilh, Chirurgien Major der Bastille, die dieß unterzeichnet haben.

Rosarges, Reilh. 

Auch das ist ausgemacht, daß man nach seinem Tode überhaupt alles verbrennen mußte, was zu seinem Gebrauch gedient hatte, Wäsche, Kleider, Matratzen, Decken, selbst die Thüren seines Gefängnisses, Bettstelle, und Stühle. Sein Silbergeräthe wurde umgeschmolzen; die Wände seines Wohnzimmers von neuem ausgeweißet, ja man trieb die Vorsichtigkeit so weit, daß man sogar die Glasscheiben zerbrach. Ohne Zweifel fürchtete man, er möchte einige Zettel versteckt, oder Zeichen gemacht haben, die seine wahre Geschichte verriethen.

Alle diese historischen Bruchstücke und Bemerkungen überlaß ich dem Urtheile der Sachverständigen. So viel aber wird immer wahr bleiben, daß der Mann eine Person von hohem Stande gewesen; daß die äußerste Sorgfalt, mit der man seine Person vor den Augen der übrigen verbarg, auf eine große Gefahr hindeute, die zu befürchten wäre, wenn er erkannt würde; daß man blos aus seinem Gesichte habe schließen können, wer er wäre; daß er bey sich selbst mehr das Verlangen, sich zu entdecken, als zu entfliehen, gewährt; daß um die Zeit, da Mazarin starb, kein Prinz in Frankreich plötzlich verschwunden sey, der

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Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Dritter Band welcher das IX. bis XII. Heft enthält.. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1790–1791, Seite 116. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Thalia_Band3_Heft10_116.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)