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Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Dritter Band welcher das IX. bis XII. Heft enthält.

Die Janitscharen wankten zurück, von dieser tapfern Mannschaft in die Menge getrieben, verlassen sie die Bresche und suchen ihren Laufgraben wieder zu gewinnen. Sogleich ließ Solimann um dieser schimpflichen Flucht einen andern Anstrich zu geben, und die Ehre seiner Truppen zu retten, zum Rückzug blasen, nachdem er 15000 Mann, ohne die Offiziers eingebüßt hatte.

Das Unglück dieses Tages hätte dem Mustapha den Kopf gekostet, wenn nicht seine Offiziere dem Sultan zu Füssen gefallen wären, und ihm durch ihre Fürsprache Gnade ausgewirkt hätten. Der Sultan war schon Willens, die Belagerung mit diesem letzten Sturme aufzuheben, schon wurde die Bagage zum Einschiffen an den Strand geschafft, und den Truppen befohlen, sich zur Abfahrt bereit zu halten, als ein Brief von Amaral, und die mündliche Nachricht eines Ueberläufers den Sultan benachrichtigten, daß die Festung unmöglich einen zweyten Sturm dieser Art auszuhalten vermöge, indem der größte Theil der Mannschaft aufgerieben und der andre durch seine Wunden zum Gefecht unbrauchbar gemacht sei. Dieses änderte Solimanns Entschluß. Die Belagerung wurde mit neuer Hitze fortgesetzt.

Baßa Achmet, nunmehriger Befehlshaber bediente sich einer ganzen andern Methode. Zuweilen glückte es ihm, einige Toisen von der Mauer zu sprengen; aber nie ohne großen Verlust an Mannschaft. Indessen

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Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Dritter Band welcher das IX. bis XII. Heft enthält.. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1790–1791, Seite 151. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Thalia_Band3_Heft10_151.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)