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Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Dritter Band welcher das IX. bis XII. Heft enthält.

Nur unvollkommen kann er das Ideal in Erfüllung bringen, das er in seinem Gehirne noch so rein entworfen hat, aber hier ist der Versuch allein schon alles Lobes werth, wenn er mit uneigennützigem Wohlwollen unternommen, und mit Zweckmäßigkeit vollendet wird.


Solon.

Von der Gesetzgebung des Lykurgus in Sparta war die Gesetzgebung Solons in Athen fast durchaus das Widerspiel – und da die beiden Republiken Sparta und Athen die Hauptrollen in der Griechischen Geschichte spielen, so ist es ein anziehendes Geschäfft, ihre verschiedenen Staatsverfassungen neben einander zu stellen, und ihre Gebrechen und Vorzüge gegeneinander abzuwägen.

Nach dem Tode des Kodrus wurde die königliche Würde in Athen abgeschafft, und einer Obrigkeit, die den Nahmen Archon führte, die höchste Gewalt auf Lebenslang übertragen. In einem Zeitraum von mehr als 300 Jahren herrschten Dreizehn solcher Archonten in Athen und aus diesem Zeitraum hat uns die Geschichte nichts merkwürdiges von der neuen Republik aufbehalten. Aber der Geist der Democratie, der den Atheniensern schon zu Homers Zeiten eigenthümlich war, regte sich

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Dritter Band welcher das IX. bis XII. Heft enthält.. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1790–1791, Seite 52. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Thalia_Band3_Heft11_052.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)