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Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Dritter Band welcher das IX. bis XII. Heft enthält.

Biber. (ihre Hand fassend und mit Lebhaftigkeit) Er ist noch nicht in seiner Baumschule gewesen. Bitten Sie ihn, daß er mir erlaube, ihn in seine Baumschule zu führen. Es ist nicht möglich, diesen Dank einzusammlen von der unvernünftigen Kreatur, und Menschen verloren geben. Wer darf sagen, daß er an der Freude verzweifle, so lange noch Arbeiten lohnen, und Hoffnungen einschlagen? –

Angelika. Ich verstehe sie, redlicher Biber – vielleicht aber waren sie mit Gewächsen glücklicher, als mein Vater mit Menschen.

Biber. (schnell und bewegt) Und er hat eine solche Tochter? (er will mehr sagen, unterdrückt es aber, und schweigt einen Augenblick.) Der gnädige Herr mögen viel erfahren haben von Menschen – der schlecht belohnten Erwartungen viel, der gescheiterten Plane viel – aber (die Hand des Fräuleins mit Lebhaftigkeit ergreifend) eine Hofnung ist ihm aufgegangen - alles hat er nicht erfahren, was eines Mannes Herz zerreissen kann –

(er entfernt sich)


Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Dritter Band welcher das IX. bis XII. Heft enthält.. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1790–1791, Seite 103. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Thalia_Band3_Heft11_103.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)